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Die Dreifaltigkeitskirche in Wiesloch – Zwischen Geschichte, Gemeinschaft und Abschied

  • Autorenbild: Andreas Schink
    Andreas Schink
  • 13. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit
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Ein Wahrzeichen mit Geschichte

Die Dreifaltigkeitskirche in Wiesloch, gelegen in der Kurpfalzstraße 21–23, war seit ihrer Einweihung im Jahr 1968 ein bedeutender Ort des Glaubens, der Begegnung und der Kultur. Als größte katholische Kirche der Stadt prägte sie über Jahrzehnte hinweg das Stadtbild und das spirituelle Leben der Region


Architektur und Glocken – Ein klangvolles Erbe

Besonders markant ist der dreieckige Glockenturm, in dem sich fünf kunstvoll gestaltete Glocken befinden. Diese wurden 1988 von der Karlsruher Glockengießerei gegossen und vom Künstler Valentin Feuerstein mit Reliefs und Ornamenten versehen. Die Inschriften stammen vom ehemaligen Benediktinerabt Pater Albert Ohlmeyer


Ein modernes Magnetschlagsystem sorgt für die Zeitangabe: Glocken 5, 4 und 3 schlagen die Viertelstunden, Glocke 2 die vollen Stunden. Glocke 1 ist nicht in das Uhrensystem eingebunden. Zwei große Zifferblätter zieren den Turm und machen ihn zu einem weithin sichtbaren Wahrzeichen


Ein Ort der Gemeinschaft – und des Abschieds

Neben Gottesdiensten war die Kirche auch Veranstaltungsort für soziale und kulturelle Aktivitäten, wie etwa den beliebten Flohmarkt „Rund ums Kind“. Doch diese Ära geht nun zu Ende.

Einsturzgefahr – Der Abriss ist beschlossen

Die Dreifaltigkeitskirche ist inzwischen stark sanierungsbedürftig. Ein aktuelles Gutachten bescheinigt dem Gebäude akute Einsturzgefahr. In vielen Bereichen sei die Bausubstanz so geschwächt, dass ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet werden könne. Die katholische Kirchengemeinde hat daher beschlossen, das Gebäude abreißen zu lassen 


Ein Verkauf des Areals ist geplant. Das Inventar und die Glocken sollen erhalten und an einem neuen Ort weiterverwendet werden. Die Entscheidung fällt im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030, bei der auch die benachbarte St.-Laurentius-Kirche und die Kindergärten der Gemeinde neu strukturiert werden sollen


Zukunftspläne – Kindergarten statt Kirche

Auf dem Gelände der Dreifaltigkeitskirche soll künftig ein neuer sechszügiger Kindergarten entstehen. Dieser soll die bisherigen Einrichtungen an der St.-Laurentius-Kirche und der Dreifaltigkeitskirche ersetzen. Auch eine Wohnbebauung ist auf Teilen des Grundstücks vorgesehen


Die Stadt Wiesloch hat bereits eine Kaufoption für die als Kindergarten vorgesehene Fläche erhalten. Die Planungen sind Teil eines umfassenden städtebaulichen und sozialen Konzepts, das die Bedürfnisse von Familien und Kindern in den Mittelpunkt stellt


Fazit

Mit dem bevorstehenden Abriss der Dreifaltigkeitskirche endet ein bedeutendes Kapitel Wieslocher Stadtgeschichte. Doch zugleich eröffnet sich die Chance für einen Neuanfang, der den sozialen Bedürfnissen der Stadt gerecht wird. Die Kirche wird verschwinden – doch ihr Geist lebt weiter: in den Glocken, im Gemeindeleben und in den Erinnerungen vieler Wieslocher Bürgerinnen und Bürger.

 
 
 

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